In dunklen Zeiten

(basierend auf Paul Celan: Eine Gauner- und Ganovenweise…)

Damals, als es noch Scheiterhaufen gab,
da, nicht wahr, gab es
Hexen.

Damals, als es noch Fallbeile gab,
da, nicht war, gab es
Verschwörer.

Und damals, als es Exekutionen gab,
da, nicht wahr, gab es
Faschisten.

Damals, als es Atombomben gab,
da, nicht wahr, gab es
Krieg.

Doch heute,
nicht wahr,
heute
ist alles anders.

 

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wie immer

Wie ich immer
nicht weiß, was ich mit meinen Händen tun soll,
wenn ich bei dir bin.
Wie ich immer
nicht weiß, wohin ich meine Augen lenken soll,
wenn ich bei dir bin.

Wie ich immer
zu schnell lache
zu schnell rede
zu schnell trinke
oder zu viel trinke
oder der Alkohol wirkt anders,
wenn ich bei dir bin.

Wie ich immer
dich anziehen möchte,
deine Hüfte an die meine ziehen will
und mich anlehnen möchte
an dein Geschlecht
an deine Männlichkeit.

Wie mir immer
das Herz pocht,
wenn ich bei dir bin.
Wie ich mir immer
einreden will,
dass all deine Worte
irgendwie an mich gerichtet
und daraus der Sog entsteht.

Wie ich immer
versage
darin
mich nicht zu verlieben.

Dabei hatte ich es so vor,
so vorgenommen,
so voreingenommen
hast du mich dann
eingenommen.

Wie immer.

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